L69 | Steinberg, Max Dr. | 16.10.1883 - 20.05.1922 |
Hier ruht
unser lieber,
guter Bruder
Max
Steinberg
Dr. jur., Rechtsanwalt
geb. 16. October 1883,
gest. 20. Mai 1922.
aus: Gisela Möllenhoff / Rita Schlautmann-Overmeyer, Jüdische Familien in Münster 1918 – 1945. Teil I Biographisches Lexikon, Münster ²2001
S. 430
STEINBERG
Max, Dr. jur.
16.10.1883 Sendenhorst - 20.5.1922 Godesberg, Freitod
E: Ephraim Steinberg (10.1.1841 Wolbeck - 24.8.1915 MS) u. Sara geb. Auerbach (29.12.1853 Ahlen - 7.10. 1900 Bonn)
G: Julius (19.3.1874 Sendenhorst - 2.1.1935 MS); Siegfried (16.6.1875 Sendenhorst - 27.3.1944 Ghetto Theresienstadt); Hermann (8.1.1877 Sendenhorst - 26.11.1938 Paderborn); Hugo (22.4.1878 Sendenhorst - 1928 Berlin ?); Selma (13.5.1880 Sendenhorst - 14.11.1918 MS); Helene (22.5.1882 Sendenhorst - 3.11.1941 MS)
Rechtsanwalt. Jüngstes der sieben Kinder des Fellhändlers Ephraim Steinberg. Er war zwei Jahre alt, als seine Eltern von Sendenhorst nach MS zogen. Seit Ostern 1893 besuchte er das Gymnasium Paulinum und bestand dort 1902 sein Abitur. Er zeigte eine überdurchschnittliche Begabung für Griechisch, Englisch und Mathematik. In Freiburg, München, Berlin und MS studierte er Jura. Am 21.5.1912 promovierte er an der Univ. Rostock zum Thema "Über das Anerkenntnisurteil. Ein Beitrag zur Urteilslehre". Blieb unverheiratet. 1912 war er bereits in MS als Rechtsanwalt niedergelassen, wohnte Königsstr. 33 und 1914 Hammer Straße. Er wurde Repräsentant der Synagogengemeinde MS. Am 19.5. 1922 schied er in Godesberg aus dem Leben. Im Nachruf wurden sein reiches Wissen und seine Tatkraft im Dienste der Gemeinde hervorgehoben. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem jüd. Friedhof in MS. Seine Geschwister richteten 1930 eine Jahrzeitstiftung ein. Gegen eine Spende wurde im Waisenhaus Paderborn jedes Jahr an seinem Todestag für ihn gebetet.