L158 Katz, Adolfine
 08.04.1857 - 28.01.1904

פ''נ

Hier ruht
meine liebe Frau
unsere gute Mutter
Frau E. Katz
Adolfine geb. Stern
geb. 8. April 1857
gest. 28. Jan. 1904.

aus: Gisela Möllenhoff / Rita Schlautmann-Overmeyer, Jüdische Familien in Münster 1918 – 1945. Teil I Biographisches Lexikon, Münster  ²2001

S. 227
KATZ
Adolfine geb. Stern

8.4.1857 Melle - 28.1.1904 MS
E: Julius Stern u. Minna geb. Kemper
Sie zog mit Ehemann und zwei Kindern 1887 von Lippstadt nach MS. Sieben Jahre später wurde ihr drittes Kind geboren. 1898 war sie Mitglied des "Israelitischen Frauenvereins" in MS. Sie verstarb mit 46 Jahren. Ihr Grab befindet sich auf dem jüd. Friedhof in MS.

S. 227
KATZ
Eli
3.2.1852 Verne/Salzkotten - 31.1.1935 MS
G: Minna ∞ Elsberg (9.7.1853 Verne - 26.7.1925 MS)
Metzger. Er diente von 1871 bis 1875 bei den "Sechzehnern" in Köln und trat nach seiner Entlassung im Juli 1876 dem "Krieger- und Landwehr-Verein" in Lippstadt (gegr. 1868) bei, der dem preußischen Landes-Krieger-Verband angehörte. Nachdem er nach MS übergesiedelt war, wechselte er in die dortige Vereinigung. Für seine 50jährige Mitgliedschaft wurde er 1926 geehrt. Er zog 1887, nachdem seine erste Frau 1883 verstorben war, von Lippstadt mit seiner zweiten Frau und seinen zwei Töchtern nach MS. Ihm wurde am 25.5.1888 das Bürgerrecht der Stadt MS verliehen. Mit seiner Familie wohnte er Münzstr. 37 (1888) und seit ca. 1892 Bernhardstr. 12, Eigentum seit ca. 1909. In MS war er Mitglied im "Neustädter Schützenverein" und gehörte 1899 der "Abendgesellschaft des Zoologischen Gartens" an. Er unterstützte den C.V. sowie 1893 den drei Jahre zuvor in Berlin gegründeten "Verein zur Abwehr des Antisemitismus". Vom 1.4.1887 bis zum 31.7.1925 betrieb er eine koschere Metzgerei ("Ochsen-, Kalb- und Hammelmetzgerei"), zuerst Münzstr. 37, dann Bernhardstr. 12, deren Hauptkundschaft sich aus der christl. Bevölkerung rekrutierte. Später war zeitweise Willy Steinmann, Osterwick, Inhaber des Geschäftes. 1904 verstarb auch seine zweite Frau, und Eli K. blieb zwei Jahre lang mit seinen drei, z.T. schon erwachsenen, Kindern allein, bevor er ein drittes Mal (die Schwester seines späteren Schwiegersohnes) heiratete. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Bevor er starb, war er lange Jahre gelähmt und bettlägerig. Sein Grab befindet sich auf dem jüd. Friedhof in MS.

EHEFRAU (1. Ehe)
Fanni geb. Grünewald
verstorben 28.4.1883 Lippstadt

EHEFRAU (2. Ehe)
Adolfine geb. Stern
8.4.1857 Melle - 28.1.1904 MS
... [siehe Textzitat oben] ...

∞ 5.6.1906 Ibbenbüren
EHEFRAU (3. Ehe)
Nanny geb. Löwenstein
2.5.1870 Ibbenbüren - Oktober 1942 KZ Treblinka
...
KINDER
Renate (2. Ehe) ∞ MILTENBERG, Julius
6.4.1885 Lippstadt - 2.11.1943 Ghetto/KZ Riga

Grete (2. Ehe)
* 14.6.1886 Lippstadt
Kam 1887 mit Eltern und Schwester von Lippstadt nach MS. Zog nach der Heirat am 18.11.1910 in MS mit dem Rechtsanwalt Leopold Löwenstein (* 3.6. 1874 Ibbenbüren, Bruder der Stiefmutter) nach Oberhausen. Sie hatte drei Kinder (Joachim * 17.7. 1917, Fritz und Ada Lea Rose). Ihre Söhne emigrierten nach Palästina, ihre Tochter, die 1940 in Berlin geheiratet hatte, gilt als verschollen.

Julius (2. Ehe)
24.6.1893 - KZ Auschwitz

Walter (3. Ehe)
27.5.1907 MS - 1989 Israel

Emmy (3. Ehe)
* 13.8.1910 MS, lebte 1995 in Israel
...

 


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