R139 | Heimann, Julius | 19.10.1863 - 10.11.1932 |
Julius Heimann
geb. 19. Okt. 1863 - gest. 10. Nov. 1932
aus: Gisela Möllenhoff / Rita Schlautmann-Overmeyer, Jüdische Familien in Münster 1918 – 1945. Teil I Biographisches Lexikon, Münster ²2001
S. 174
HEIMANN
Julius
19.10.1863 Borghorst - 10.11.1932 MS
E: Abraham Heimann (23.9.1837 Borghorst - 3.9.1907 MS) u. Johanna geb. Heymann (4.6.1844 Burgsteinfurt - 18.1.1889 MS)
G: Max (8.12.1870 Borghorst - 30.12. 1927 MS); Alex (5.2.1872 Borghorst - 4.2.1941 Zuchthaus Brandenburg); Richard (* 21.6.1876 Borghorst ?); Paul, Kaufmann in Frankfurt/M., (* 17.12.1880 Borghorst, lebte 1938 in England); Käthe gen. Else ∞ Bromberg-Wiedenhaupt (5.6.1883 MS - 22.5.1970 München)
Kaufmann, Privatier. Ältestes Kind des Kaufmanns Abraham Heimann aus Borghorst, der ca. 1875 in MS ein Uniform- und Herrenkonfektionsgeschäft mit Maßschneiderei eröffnet hatte. Julius H. übernahm das väterliche Geschäft mit 23 Jahren (1886), betrieb jedoch 1914 ein Inkasso-Büro in MS, Bogenstr. 19. Zusätzlich unterhielt er seit 1925 eine "Miet-Sensale", d.h. er vermittelte Mietobjekte. Die Erbengemeinschaft Heimann hatte Grundbesitz in MS u.a. am Dahlweg und Ludgeristraße. Julius H. wurde auf dem jüd. Friedhof in MS beigesetzt.
∞ 29.3.1928 MS
EHEFRAU
Betty geb. Levy
23.9.1883 Erkelenz - 20.11.1941 MS
Haushälterin. Sie wohnte nach ihrer Heirat Bogenstr. 19; die Ehe blieb kinderlos. Die Erbengemeinschaft Heimann war gezwungen, die Grundstücke Bogenstr. 19 und Ludgeristr. 57 am 18.9.1938 bzw. am 29.9.1939 zu verkaufen. Betty H. erhielt als Miteigentümerin unentgeltliches Wohnrecht auf sieben Jahre in der Dachgeschoßwohnung, mußte diese jedoch am 10.10.1941 räumen und zur Frie-Vendt-Str. 18 ("Judenhaus") ziehen. Am 11.11.1938 wandte sich die niederländische Staatsangehörige J. Jacobs aus Amsterdam vergeblich an das jüd. Hilfskomitee, um Betty H. die Auswanderung aus Deutschland zu ermöglichen. Betty H. verstarb im Franziskus-Hospital.