L68 Feibes, Curt
 10.11.1892 - 28.9.1893

Hier ruht
Curt Feibes
geb. d. 10. Nov. 1892,
gest. d. 28. Sept. 1893.

 

[Die lose Glasplatte befindet sich auf dem Grab von Max Neheimer. Eine verwandtschaftliche Verbindung ist nicht bekannt.]

 

aus: Gisela Möllenhoff / Rita Schlautmann-Overmeyer, Jüdische Familien in Münster 1918 – 1945. Teil I Biographisches Lexikon, Münster  ²2001

S. 122
FEIBES
Curt

10.11.1892 MS - 28.9.1893 MS

S. 121-122
FEIBES
Gustav
14.11.1858 MS -  14.11.1941 USA
E: Michael Feibes (3.12.1826 Lengerich - 26.2.1907 MS) u. Rosa geb. Ransohoff (1.5.1836 Peckelsheim - 20.11. 1873 MS)
G: Julius (8.10.1856 MS - 8.1.1942 MS); Dr. med. Ernst-Jacob (9.12.1860 MS - 14.6.1911 Aachen); Louis (9.4.1864 MS - 15.11.1903 Freiburg); Otto (14.6.1871 MS - 1.12.1873)
Kaufmann, seit 1931/32 Rentner. Wohnte mit seiner Familie Hohenzollernring 47 bzw. Nr. 12 (1932, 1938). Er war Mitinhaber der "Fa. J.M. Feibes" (Textil-, Kurzwarengroßhandlung, Haushalts- und Spielwaren), die von 1854 bis 1938 in MS, Salzstr. 3/4, bestand. Er war über 50 Jahre Mitglied der Turngemeinde MS (1882 - 1932) und wurde zum Ehrenmitglied ernannt. 1893 engagierte er sich im "Verein zur Abwehr des Antisemitismus" und war Mitglied im "Allgemeinen Bürgerschützen-Corps". Er unterstützte 1898 das "Comité für Errichtung eines Asyls für jüdische Kranke und Altersschwache in Westfalen" (Grundsteinlegung 1904 in Unna). Am 6.4.1939 mußte er im Rahmen der "Edelmetallabgabe" Tafelsilber und Schmuck an die Pfandleihanstalt Dortmund abliefern. Am 10.4.1940 brachte die Krankenschwester Käthe Pelkmann, die das Ehepaar Feibes sowie andere jüd. Familien betreut hatte, ihn und seine Frau zum Schiff nach Genua/Italien. Er emigrierte in die USA und verstarb dort eineinhalb Jahre später. Sein Vermögen mußte auf einem Sperrkonto in Deutschland verbleiben. Am 16.2.1941 beantragte die Gestapo MS die Ausbürgerung der Eheleute und die Vermögensbeschlagnahme.

EHEFRAU
Hedwig geb. Abenheimer
15.6.1868 Vendenheim/Straßburg - 7.6.1944 USA
E: Heinrich (?) Abenheimer u. Henriette geb. Abenheimer (13.1.1842 Vendenheim - 4.2.1917 MS)
G: Johanna ∞ Feibes (3.3.1865 Mannheim - 30.1.1925 MS); Siegfried (?) (28.4.1872)
1901 war sie Mitglied im "Israelitischen Frauenverein" in MS. Ihre Mutter zog am 2.7.1915 nach MS und lebte bis zu ihrem Tod 1917 bei ihr. Am 28.10.1938 wurde durch "Sicherungsanordnung" ihr Vermögen gesperrt, d.h. ihr standen monatlich nur begrenzte Beträge zur Verfügung, ansonsten benötigte sie die Einwilligung der Devisenbehörde. Sie hatte am 9.12.1939 vergeblich beantragt, eine Darlehenshypothek von 10.000 Goldmark auf ihre Enkelin Annemarie, die "Halbarierin" und amerikanische Staatsbürgerin war, übertragen zu dürfen. Am 10.4. 1940 konnte sie mit ihrem Ehemann zu Sohn und Tochter in die USA auswandern.

KINDER
Gertrud
23.6.1895 - 1896 Mannheim

Heinrich, Dr. med. (Henry)
* 31.8.1891 MS, lebte 1957 in den USA
Arzt. Nachdem er das Paulinum von 1901 bis zum Abitur 1910 besucht hatte, studierte er Medizin an den Universitäten MS, München und Berlin. Er bestand die ärztliche Vorprüfung an der Univ. MS im Sommersemester 1912, das Staatsexamen im August 1915 an der Univ. München, wo er 1916 zum Thema "Untersuchungen über Muskelkraft" promovierte. Als Feldunterarzt (im Februar 1917 wurde er zum Assistenzarzt der Reserve befördert) nahm er im Reservelazarett MS bzw. im Reservelazarett Bedburg-Hau bei Kleve am 1. WK teil. Er war 1933 bereits in die USA ausgewandert und hatte u.a. eine Tochter namens Annemarie.

Curt
10.11.1892 MS - 28.9.1893 MS

Else
9.5.1897 MS - 9.3.1991 USA
Nach dem Abitur am Realgymnasium studierte sie einige Semester (1918/1919 und 1921) Rechts- und Staatswissenschaften an der Univ. MS. Ihr Wegzug nach Düsseldorf erfolgte vermutlich nach ihrer Heirat am 5.8.1922 in MS mit dem Rechtsanwalt Siegfried Loeb (* 23.10.1886 Scherfede bei Warburg). Sie hatte drei Söhne (Werner * 24.6.1923, Ulrich * 8.7. 1926 und Frank). Die Familie konnte im November 1933 über die Niederlande in die USA emigrieren. Gegen das Ehepaar wurde 1935 wegen angeblicher "Steuerflucht" eine Geld- und Gefängnisstrafe verhängt.


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