L31 Miltenberg, Henriette
 31.12.1852 - 03.12.1931

Henriette Miltenberg
geb. Weinberg
geb. 31.12.1852 gest. 3.12.1931

 

aus: Gisela Möllenhoff / Rita Schlautmann-Overmeyer, Jüdische Familien in Münster 1918 – 1945. Teil I Biographisches Lexikon, Münster  ²2001

S. 306
MILTENBERG
Henriette geb. Weinberg

31.12.1852 Osterholz-Scharmbeck/Bremen - 3.12.1931 MS
Sie verstarb mit 78 Jahren und wurde auf dem jüd. Friedhof in MS begraben.

S. 305-307
MILTENBERG
Aron    
7.7.1848 Amelsbüren - 27.8.1941 MS
E: Abraham Miltenberg, Metzger in Amelsbüren, u. Rosa/Rika geb. Löwenbach (27.10.1818 Stromberg - 2.3. 1895 MS)
G: Jette (* 1850)
Handelsmann, Viehhändler. Leistete 1868 eine dreijährige Militärdienstzeit als Freiwilliger und nahm 1870/71 am Feldzug gegen Frankreich teil. Wurde zum Unteroffizier befördert und erhielt die Landwehr-Dienstauszeichnung 2. Klasse. War von Amelsbüren kommend, seit 1877 in MS, Südstr. 74, wohnhaft. Nach Zahlung einer Bürgergeldsumme von 28,50 M wurde er am 10.6.1879 Bürger der Stadt. Seine Familie gehörte zu denjenigen, die zwischen 1883 und 1897 jährliche Zuwendungen aus der "Freiherrlich Mayer Amschel von Rothschildschen-Stiftung" erhielten. 1902 wohnte er Burgstr. 9 und 1921 Hochstr. 19, wo er eine Viehhandlung betrieb. Zwei seiner Söhne waren Kriegsteilnehmer im 1. WK, einer von ihnen fiel. Anläßlich seiner goldenen Hochzeit 1926 erhielt er ein persönliches Glückwunschschreiben des Münsteraner Oberbürgermeisters Dr. Georg Sperlich. Nach Erlaß des NS-Mietgesetzes wurde er am 31.7.1939 ins "Judenhaus" Frie-Vendt-Str. 18 eingewiesen. Er gehörte von 1911 bis mindestens 1926 dem Repräsentantenkollegium der jüd. Gemeinde an. In seinen letzten Lebensjahren war er erblindet. Er verstarb im August 1941 im Clemenshospital. Ein Grabstein auf dem jüd. Friedhof ist nicht vorhanden.

∞ 14.11.1876 Osterholz
EHEFRAU
Henriette geb. Weinberg
31.12.1852 Osterholz-Scharmbeck/Bremen - 3.12.1931 MS
... [siehe Textzitat oben] ...

KINDER
Selma
11.11.1877 MS - Ghetto/KZ Riga
Sie wurde nach Erlaß des NS-Mietgesetzes in die "Judenhäuser" Frie-Vendt-Str. 18 (ab 31.7.1939) und Am Kanonengraben 4 (2.2.1942) eingewiesen. Die Gestapo hatte sie für den ersten münsterischen Transport nach Riga am 13.12.1941 vorgesehen, aber sie wurde wegen eines gebrochenen Fusses zurückgestellt. Finanziell unterstützte  Jacob Mildenberg sie. Sie wurde am 31.3.1942 von MS nach Riga deportiert.

Arnold
19.11.1878 MS - USA
Er emigrierte vermutlich schon vor der NS-Zeit in die USA. Mehrere Familienmitglieder, u.a. sein Bruder Ludwig, setzten die Hoffnung auf seine Unterstützung bei ihrer Emigration. Er verbürgte sich für sie, aber offensichtlich war das "Affidavit" nicht hoch genug.

Julius
6.6.1880 MS - gefallen 25.1.1917 Ogle/Rußland

Moritz
12.8.1882 MS - USA
Kaufmann. Wanderte am 10.9.1902 nach Chicago/USA aus.

Ludwig
15.12.1886 MS - KZ Riga-Strasdenhof

 


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