L32 Löwenberg, Max
 11.11.1854 - 27.03.1930

Max Löwenberg
geb. 11.XI.1854 gest. 27.III.1930

 

aus: Gisela Möllenhoff / Rita Schlautmann-Overmeyer, Jüdische Familien in Münster 1918 – 1945. Teil I Biographisches Lexikon, Münster  ²2001

S. 277-278
LÖWENBERG
Max    

11.11.1854 MS - 27.3.1930 MS
E: Philipp Löwenberg, Viehhändler, (11.4.1812 Telgte - 30.8.1899 MS) u. Henriette geb. Marcus (29.8.1829 Werne - 21.11.1885 MS)
G: Mathilde (* 25.10.1856 MS); Rosa ∞ Hochheimer (* 28.6.1859 MS);  Louis (* 7.3. 1861 MS); Hedwig  ∞ Boeckmann (* 17.8.1865 MS); Betty ∞ Heidt (* 20.8. 1870 MS)
Viehhändler. Zog vor 1880 nach MS und wohnte Hammer Str. 83 (1880/1899) bzw. 47 (Eigentum, 1921). War 1887/88 als Fleischer und bis zum 27.3. 1930 als Viehhändler, Hammer Str. 47, tätig. 1893 gehörte er dem "Verein zur Abwehr des Antisemitismus" an, 1899 war er Mitglied der "Abendgesellschaft des Zoologischen Gartens". Im Jahre 1916 war er zweiter Vorsitzender des "Westfälischen Viehhandelsverbandes". Als Mitglied des Repräsentantenkollegiums setzte er sich 1923 für die Belange der jüd. Gemeinde ein. Sein Haus Hammer Str. 47 mußte am 11.10.1938 wegen nötiger Instandsetzungsarbeiten unter Einheitswert verkauft werden. Mit 75 Jahren verstarb er in MS und wurde auf dem jüd. Friedhof beerdigt.

EHEFRAU
Betty geb. Friedländer
* 5.7.1868 Solingen, emigrierte in die Niederlande
E: (?) Leopold Friedländer, Kreistierarzt, (20.10.1833 Berlin - 21.12.1910 MS) u. Regina geb. Michelsohn (verstorben Solingen)
G: (?) Klara ∞ Harff (24.1.1867 Solingen - 19.2.1943 KZ Auschwitz)
Sie verzog am 11.10.1938 mit zwei Kindern zu ihrem schon seit längerer Zeit in den Niederlanden (Den Haag) ansässigen Sohn Kurt. Ihre Schwester (?) Klara Harff flüchtete im Januar 1939 ebenfalls in die Niederlande, wurde von dort deportiert und in Auschwitz ermordet. Im Oktober 1938 ließ Betty L. ihr Haus Hammer Str. 47 durch ihren Bevollmächtigten Dr. Erich Simons verkaufen.

KINDER
Kurt (Moses)
* 3.11.1897 MS, lebte 1951 in den Niederlanden
Kaufmann. Von 1909 bis 1913 war er Schüler des Realgymnasiums. Nahm am 1. WK teil und wurde dafür am 15.12.1935 mit dem "Ehrenkreuz für Frontkämpfer" ausgezeichnet. Verzog am 7.8.1920 nach Den Haag/NL. Seiner Mutter und seinen Geschwistern verhalf er 1938 zur Emigration in die Niederlande.

Rudolf
8.2.1899 MS - 5.3.1943 KZ Sobibor
Bürstenmacher. Emigrierte im Oktober 1938 mit Mutter und Schwester zu seinem schon seit 1920 in Den Haag lebenden Bruder. Wurde von Amsterdam aus mit seiner Schwester im Durchgangslager Westerbork interniert und am 2.3.1943 zusammen mit über 1.100 weiteren Schicksalsgenossen ins Vernichtungslager Sobibor deportiert, wo er bald nach seiner Ankunft ermordet wurde.

Lilly
20.2.1901 MS - 16.2.1943 KZ Auschwitz
Büroangestellte. Als Personalbuchhalterin war sie im Kaufhaus Hertz angestellt. Engagierte sich 1931 für die Gründung eines Angestellten-Ausschusses der C.V.-Ortsgruppe MS. Übersiedelte mit Mutter und Bruder 1938 zu ihrem Bruder Kurt in die Niederlande (Den Haag). Wurde von Amsterdam ins Sammellager Westerbork überstellt und am 16.2. 1943 mit über 1.000 weiteren Juden nach Auschwitz deportiert. Dort wurde sie bald nach ihrer Ankunft ermordet.

 


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